Manuelle Therapie

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Manuelle Therapie - Worum geht es?

Manunelle Therapie ....

...heißt wörtlich: Heilbehandlung mit den Händen. Manuelle Therapie gibt es in diesem Sinne wohl so lange, wie es Menschen gibt. Auf jeden Fall kann man sie bis in die Antike zurückverfolgen. Schon Hippokrates war unter anderem die Traktion bekannt. Bekannt ist auch, dass in vielen Kulturen manuelle Techniken von Generation zu Generation weitergegeben und ausgeübt wurden und werden. Es gibt viele therapeutische Methoden, die mit den Händen ausgeübt werden: Shiatsu, klassische Massage, Bindegewebsmassage, Osteopathie, um nur ein paar zu nennen. Doch verstehen wir hierunter nicht Manuelle Therapie.

Manuelle Therapie steht heute für eine systematische physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung des Bewegungssystems, wie sie vor allem von Freddy Kaltenborn, Olaf Evjenth und Geoffrey Maitland ausformuliert wurde.Sie waren Schüler von wegweisenden Neuro-Orthopäden und Osteopathen wie z.B. James Cyriax und Alan Stoddard. Der Verdienst dieser Pioniere der physiotherapeutischen Manualtherapie besteht in der Etablierung wichtiger Grundkonzepte, der Weiterentwicklung der systematischen Untersuchungs- und Behandlungsform und ihrer Integration in die Physiotherapie, die seinerzeit oft eher "Krankengymnastik" als eine "hands-on"-Physiotherapie war.

... ist eine systematische physiotherapeutische Untersuchung und Behandlung des Bewegungssystems

Die eigentliche Manuelle Therapie, die Behandlung mit den Händen zur Schmerzlinderung, zur Mobilisierung und zur Beeinflussung der Gewebebeschaffenheit, ist dabei ein Bestandteil eines umfassenden Konzeptes. Zu einem sinnvollen Behandlungsaufbau gehört (je nach Indikation) auch der Einsatz physikalischer Therapie, aktiven Trainings mit und ohne Gerät zur Mobilisierung, Stabilisierung oder Leistungssteigerung sowie Beratung und Instruktion, um die erreichten Therapieziele wie Schmerzlinderung und Funktionsverbesserung langfristig zu sichern.

...und ist eingebettet in umfassende Therapiekonzepte

Doch eine moderne Manuelle Therapie ist noch mehr. Sie nimmt die Persönlichkeit und die Lebenszüge des Patienten wahr und entwickelt damit eine ganzheitliche, eine biopsychosoziale Sichtweise auf Beschwerden am Bewegungsapparat. Denn Beschwerden und Funktionseinschränkungen sind nie nur ein biomedizinisches Problem. Die Therapie - ob bei "Sechserrezept" oder bei Langzeitverordnung - ist dabei immer eine Kooperation, eine von Therapeut und Klient gemeinsam vorgenommene Suche nach einer Lösung für das jeweilige gesundheitliche Problem.

Die Manuelle Therapie untersucht und behandelt auf Grundlage der Erkenntnisse der "westlichen" Medizin und der zur ihr gehörenden Disziplinen, ohne jedoch neue oder andere Sichtweisen dogmatisch auszuschließen. Sie bekennt sich dabei zum Prinzip der evidenzbasierten Praxis. Manuelle Therapie ist ein wissenschaftlich fundiertes "Handwerk" und deswegen in einem ständigen Entwicklungsprozess.

Wie gut ist eine manuelle Therapie wirklich?

Mit Fingerspitzengefühl ertasten Manualtherapeuten Verspannungen. Einige Techniken sind riskant, nur gut ausgebildete Fachleute sollten Hand anlegen
Rückenbehandlung

Ziel der manuellen Medizin ist es, die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern und Rückenschmerzen sowie Muskelverspannungen zu lindern. Dafür untersucht ein Manualtherapeut zunächst, wie mobil die Wirbelsäule in den einzelnen Abschnitten ist. Findet er ein verspanntes oder versteiftes Segment, versucht er, es mit seinen Händen zu lockern.

Bei der sogenannten Mobilisation bewegt der Therapeut das betroffene Zwischenwirbelgelenk dazu vorsichtig bis zum Ende seines natürlichen Spielraums. Bei der "Manipulation" versetzt er dem Gelenk schnelle, kleine Schübe, die manchmal ganz leicht über den natürlichen Bewegungsspielraum hinausgehen. Dabei entsteht oftmals ein knacksendes Geräusch, das viele als "Einrenken" bezeichnen, obwohl das Gelenk aus medizinischer Sicht nicht ausgerenkt war.

Weil die Manipulation in Ausnahmefällen schwere Nebenwirkungen wie Bandscheibenvorfälle verursachen kann, dürfen nur besonders dafür ausgebildete Ärzte und Physiotherapeuten diese Technik anwenden. Für die manuelle Behandlung fortgebildete Mediziner sind an der Zusatzbezeichnung "Manuelle Medizin/Chirotherapie" zu erkennen.

Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzausbildung dürfen einige manuelle Techniken ebenfalls einsetzen, wenn ein Arzt die Behandlung verschrieben hat, die Methode nennt sich dann„manuelle Therapie“. In beiden Fällen zahlt die Krankenkasse.

Manuelle Therapie immer mit Bewegung kombinieren

Derartige Techniken sind in der Schulmedizin weit verbreitet, obwohl nicht eindeutig nachgewiesen ist, dass sie bei akuten oder chronischen Rückenschmerzen besser wirken als etwa ausreichende Bewegung oder Schmerzmittel. Experten erwähnen diese Therapieform lediglich als Möglichkeit und raten, sie in der chronischen Schmerzphase immer mit Bewegung zu kombinieren.

Techniken der manuellen Medizin nutzen auch Chiropraktiker (von griech. cheír, Hand), zudem aber wenden sie Methoden an, die nicht zum Repertoire der Schulmedizin zählen. In Deutschland ist die Berufsbezeichnung nicht geschützt, meist bieten Heilpraktiker die Behandlung an.

Von diesen zu unterscheiden sind Chiropraktoren. In jedem Fall sollte vor einer Manualtherapie ein Arzt mögliche Grunderkrankungen wie eine akute Nervenwurzelkompression ausschließen – denn die könnte durch die Behandlung noch verschlimmert werden

Quelle: www.Geo.de

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